Stehen Ihnen die Haare zu Berge? Ein Bürstenstrich, ein hastig übergestreifter Pulli – fliegende Haare entstehen schnell und ruinieren den Look. Vor allem im Herbst und Winter haben wir häufig mit elektrisch aufgeladenen Haaren zu kämpfen. Woran das liegt und was gegen „elektrische Haare“ hilft, erfahren Sie in diesem Magazinartikel.
Wenn die Haare fliegen, ist Physik im Spiel. Durch Reibung entstehen kleine, positiv geladene elektrische Teilchen, Ionen genannt. Sie sorgen dafür, dass die einzelnen Haare elektrisch geladen sind und sich – ähnlich wie bei den Pluspolen zweier Magneten – gegenseitig abstoßen. Sie streben auseinander und stehen deshalb in alle Richtungen ab.
Aber woher kommen elektrische Haare oder, besser gesagt: Wodurch entsteht diese Reibung? Und gibt es noch andere Gründe, warum meine Haare so fliegen?
Der häufigste Grund, warum Haare sich elektrisch aufladen, ist die angesprochene Reibung: Vor allem Kleidung, die beim An- und Ausziehen oder Tragen an den Haaren reibt, kann fliegende Haare verursachen. Schuld sind meist Kleidungsstücke aus Wolle, wie Schals, Mützen oder Pullover, aber auch synthetische Stoffe wie Polyester laden die Haare elektrisch auf, wenn sie damit in Berührung kommen.
Manchmal sind auch Stylinghelfer die Übeltäter. Vor allem dünne fliegende Haare entstehen oft durch Kämmen mit der falschen Bürste – Plastik ist daher ein No-Go. Verwenden Sie stattdessen besser Naturborsten. Sie sind nicht nur schonender zum Haar, sondern verringern auch das elektrische Aufladen der Haare. Welche Bürste die richtige für Ihre Haarstruktur ist, verrät Ihnen unser Bürsten-Guide. Auch Haare richtig zu kämmen – zum Beispiel nicht direkt nach dem Duschen – sorgt für weniger fliegende Haare.
Nicht immer gibt es einen offensichtlichen Auslöser für fliegende Haare, wie häufiges Umziehen. Wenn Sie sich auch gerade mal wieder fragen, warum elektrisieren sich meine Haare jetzt, ist möglicherweise die Pflege der Grund. Besonders trockene, strapazierte Haare neigen eher zu Frizz und statischer Aufladung. Ob durch Hitze beim Styling, trockene Heizungsluft im Winter, die sogar fliegende Haare am Ansatz verursachen kann, oder fehlende Feuchtigkeit – je empfindlicher das Haar, desto eher neigt es zum Abstehen. Auch Stufenschnitte sind tendenziell anfälliger, weil die Haare leichter und weniger gebündelt sind.
Ein gepflegter, schicker Hairstyle wirkt durch einzelne abstehende Härchen schnell unordentlich. Das möchten wir natürlich vermeiden – der erste Schritt ist das Vorbeugen. Doch auch, wenn es bereits zu spät ist, gibt es einiges, was Sie bei statisch aufgeladenen Haaren tun können.
Gut gepflegtes Haar, das ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt ist, ist seltener elektrisch geladen. Das fängt schon beim Haarewaschen an. Welches Shampoo Ihnen bei statisch aufgeladenen Haaren hilft, kommt grundsätzlich auf Ihre Haarstruktur an. Allerdings hat sich Anti-Frizz-Shampoo gegen fliegende Haare bewährt, weil es kleinere Schäden repariert und das Haar geschmeidiger macht.
Auch Conditioner und eine reichhaltige Pflegespülung sind hilfreiche Produkte für fliegende Haare. Sie versorgen Ihr Haar mit Nährstoffen und Feuchtigkeit, die es resistenter gegen elektrische Ladung machen. Zusätzlich können Sie einmal wöchentlich eine Haarmaske als Pflege-Plus verwenden. Hilfreich ist es außerdem, beim Styling auf Hitze durch Glätteisen oder Föhn zu verzichten. Wer das nicht möchte, sollte unbedingt einen Hitzeschutz verwenden. Auch ein Föhn mit spezieller Ionen-Technologie neutralisiert die elektrische Ladung im Haar und hilft ebenso wie die richtige Föhntechnik gegen fliegende Haare.
Wenn es trotz aller vorbeugenden Maßnahmen und richtiger Pflege doch einmal zu spät ist und Ihr Haar unkontrolliert abhebt, gibt es einige Möglichkeiten zur Soforthilfe. So können Sie auch unterwegs schnell etwas gegen fliegende Haare tun.
- Haarwachs oder Gel: Die einfachste Möglichkeit, abstehende Haare zu bändigen, sind passende Stylingprodukte. Verteilen Sie einfach etwas Haarwachs oder Gel in Ihren Händen und fahren Sie mit etwa einem halben Zentimeter Abstand um den Kopf über das Haar. Die fliegenden Haare werden eingefangen, ohne dass das Haar selbst fettig wird.
- Öl oder Spitzenfluid: Wer lieber das Haar selbst behandeln möchte, sodass es auch für den Rest des Tages hält, kann zu einem Haaröl oder Spitzenfluid greifen. Sie sorgen für Feuchtigkeit und ein einfaches Beauty-Finish, das die Haare bündelt und davon abhält, sich elektrisch aufzuladen.
- Haarspray auf der Bürste: Auch direkt aufgesprüht, hilft Haarspray, die Frisur an Ort und Stelle zu halten. Für weniger Halt und ein natürlicheres Ergebnis können Sie das Haarspray aber auch auf Ihre Bürste sprühen und mit dieser durch die Haare fahren – das wirkt antistatisch und bringt die Strähnen wieder in Ordnung. Für kleine Strähnen eignet sich auch eine Zahnbürste.
- Wasser: Fast überall zur Hand und einfach umzusetzen – machen Sie einfach Ihre Hände nass und fahren Sie damit vorsichtig über Ihre Haare. Dabei sollen die Haare nicht richtig nass gemacht, sondern nur einzelne Strähnen gebändigt werden.
- Handcreme: Keine Haarprodukte und kein Wasserhahn in Sicht? Keine Sorge! Mit etwas Creme aus Ihrer Handtasche bringen Sie fliegende Haare schnell wieder in Ordnung. Einfach sparsam in den Händen verteilen und vorsichtig über die Strähnen streichen. Sowohl Handcreme als auch Lippenbalsam oder Gesichtscreme funktionieren.