Fettige Kopfhaut hat zur Folge, dass das Haar schnell strähnig und ungepflegt aussieht und man sich unwohl mit seinem Haar fühlt. Wir verraten Ihnen, was Sie tun können, um das Hautbild und den Haarzustand zu verbessern.
Fettige Kopfhaut wirkt sich bei jeder Person anders aus. Bei einigen Betroffenen dauert es zwei bis drei Tage, bis das Haar fettig wirkt, bei anderen glänzt der Ansatz schon nach einem Tag. Um zu verstehen, warum Haar und Kopfhaut fettig werden, muss man einen Blick unter die Haut auf die Haarwurzel werfen. Wieso? Dort sitzen die Talgdrüsen. Der Talg in der Kopfhaut ist im Grunde genommen gut und wichtig, da er das Haar geschmeidig und glänzend macht. Produziert die Kopfhaut jedoch zu viel Talg, verursacht sie damit fettiges Haar und einen unschön glänzenden Ansatz.
Eine zu starke Talgproduktion ist also die Ursache für fettige Kopfhaut. Doch woher kommt die Überproduktion? Die gesteigerte Funktion der Talgdrüsen kann zum einen genetisch – also erblich – bedingt sein. Sie wird aber auch manchmal durch hormonelle Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft und die Wechseljahre verursacht. Ein weiterer Auslöser für eine erhöhte Talgproduktion kann anhaltender Stress sein. Bestimmte Medikamente, insbesondere Hormonpräparate, rufen ebenfalls bei manchen Menschen eine Veränderung der Talgproduktion hervor.
Fettige Kopfhaut geht häufig mit fettigen Schuppen und einem Jucken der Kopfhaut einher. Die Schuppen sind auf die verstärkte Talgproduktion zurückzuführen – der Talg (auch Sebum genannt) sammelt sich an und wird in Form von hellen, fettigen Schuppen sichtbar. Durch den Talgüberschuss verändern sich der pH-Wert und die Hautbarriere der Kopfhaut, was den unangenehmen Juckreiz auslösen kann. Je mehr man kratzt und damit die Kopfhaut weiter reizt, desto schlimmer wird der Juckreiz. Wer sehr stark unter fettigen Schuppen und juckender Kopfhaut leidet, sollte einen Hautarzt oder eine Hautärztin aufsuchen, da auch eine Erkrankung zugrunde liegen kann.
Fettige Kopfhaut muss nicht sein. Mit der richtigen Haarwäsche und ein paar Vorsichtsmaßnahmen beim Styling ist schon viel erreicht. Wir verraten Ihnen, was Sie tun können, um schnell fettende Kopfhaut in den Griff zu bekommen.
Bei der Haarwäsche kann man generell viel richtig machen – aber leider auch viel falsch. Eine sorgfältige und regelmäßige Haarpflege ist gerade bei fettiger Kopfhaut und fettigen Schuppen besonders wichtig. Verwenden Sie unbedingt ein sehr mildes, spezielles Shampoo für fettiges Haar. Die darin enthaltenen Tenside lösen überschüssiges Fett und spülen es mit dem Wasser aus.
Ebenfalls geeignet bei fettiger Kopfhaut sind Shampoos mit Meersalz oder mit Kräutern, die eine gesteigerte Fettproduktion der Talgdrüsen kompensieren und damit auch die Kopfhaut beruhigen können. Geeignete Kräuter sind z. B. Rosmarin, Kamille, Brennnessel und Salbei sowie die weniger bekannten Kräuter Schachtelhalm und Rosskastanie.
Es gibt auch medizinische Shampoos, die speziell für juckende fettige Kopfhaut konzipiert sind. Diese sollten Sie jedoch nicht mit Produkten für trockene juckende Kopfhaut verwechseln, da diese Feuchthaltefaktoren enthalten, welche die Talgproduktion anregen.
Noch ein Tipp für besonders Eilige: Sprühen Sie etwas Trockenshampoo auf den Haaransatz und massieren sie es ein. Nach einer Einwirkzeit von etwa zwei Minuten können Sie das Haar sanft mit dem Handtuch frottieren und gründlich kämmen. Überschüssige Reste mit dem Föhn wegblasen und schon ist das Haar wieder frisch! Außerdem schenkt Trockenshampoo Ihrem Haar mehr Halt und Volumen.
Auch beim Styling können Sie auf fettige, juckende Kopfhaut Rücksicht nehmen. Sie sollten Ihr Haar auf keinen Fall heiß föhnen – das schädigt nicht nur die Haare selbst, sondern reizt auch die Kopfhaut und regt die Talgproduktion zusätzlich an. Wählen Sie eine mittlere bis niedrige Temperatur und halten Sie den Föhn nicht zu dicht an die Kopfhaut.
Vor Styling-Produkten brauchen Sie trotz fettiger Kopfhaut keine Angst zu haben: Schaumfestiger mit Alkohol sind sogar besonders für fettiges Haar geeignet. Sie haben eine leicht entfettende Wirkung und stützen das Haar mit kosmetischen Filmbildnern. Somit erreichen sie gleich zwei Ziele: Die Entfernung des Fettes und zusätzliches Volumen fürs Haar.
Ein weiterer Trick für mehr Fülle, wenn das Haar in den Längen trocken ist: eine Sprüh-Kur auftragen. Aber bitte wirklich nur in die Längen und nicht am sowieso schnell fettenden Haaransatz. Die Kur versorgt das Haar von den Spitzen aus mit Feuchtigkeit und gibt ihm gleichzeitig etwas Volumen.
Übrigens: Eine frische Dauerwelle wie auch eine Blondierung entziehen der Kopfhaut überschüssiges Fett – zumindest, bis der Ansatz herauswächst. Wenn es morgens schnell gehen soll und Sie Ihre fettige Kopfhaut kaschieren möchten, eignen sich Flechtfrisuren bestens. Denn die Frisur behält besonders dann lange ihre Form, wenn die Haare nicht frisch gewaschen sind. Auch ein Messy Bun verdeckt den Talg auf der Kopfhaut effektiv.