Schnell fettende Haare sind lästig und schwer loszuwerden: Doch wir räumen mit Mythen auf und geben Tipps, wie Sie überschüssiges Fett schnell wieder loswerden.
Wenn schlappe, fettige Strähnen trotz aller Bemühungen zum Dauerzustand werden und auch das aufwändigste Styling keine Wirkung mehr zeigt, sorgt das oft für verzweifelte Gesichter. Fettiges Haar wirkt ungepflegt und wird von vielen als Schönheitsmakel gesehen. Dabei ist es eigentlich das Ergebnis eines ganz natürlichen Vorgangs: Die Haarwurzel ist mit Talgdrüsen ausgestattet, die Fett (auch Talg oder Sebum genannt) produzieren. Das macht unser Haar gesund, geschmeidig und verhindert, dass es austrocknet oder gar abbricht.
Produzieren die Drüsen zu viel Talg, ist fettiges Haar die Folge. Dadurch können Schuppenbildung und eventuell auch Haarausfall begünstigt werden. Mögliche Ursachen für fettige Haare sind eine erbliche Veranlagung, eine ungesunde Ernährung, die Einnahme von Medikamenten oder eine unsachgemäße Pflege der Haare. Auch jahreszeitliche Schwankungen, Klimawechsel, hormonelle Umstellungen oder länger anhaltende Stressphasen können dafür sorgen, dass die Haare schnell fettig werden.
Wenn Sie ständig fettige Haare haben, sollten Sie auf spezielle Pflegeprodukte für fettiges Haar zurückgreifen. Sie enthalten oft Meerestang oder Kräuter wie Schachtelhalm, Rosmarin, Huflattich, Brennnessel, Kamille oder Salbei. So wird die Fettbildung reguliert und die Kopfhaut beruhigt. Auch medizinische Teer-Shampoos können den Fettgehalt regulieren. Auf Produkte mit Proteinen und rückfettenden Substanzen wie Ölen sollten Sie hingegen verzichten, da diese das Haar fettiger machen können.
Wenn Sie extrem fettige Haare haben und diese mit Shampoos nicht in den Griff bekommen, können Sie von einem Hautarzt oder einer Hautärztin Mittel verordnet bekommen, welche die Talgdrüsenaktivität regulieren. So bringen Sie den Fetthaushalt Ihrer Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht.
Neben der richtigen Pflege kommt es jedoch auch auf das Know-how für die Anwendung an. Ein weitverbreiteter Irrglaube: Häufiges Waschen rege die Neubildung von Fett an. In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall. Fettiges Haar sollte häufiger gewaschen werden – bei Bedarf sogar täglich. Denn mit jeder Haarwäsche werden die Talgdrüsen nahezu „ausgequetscht“ und verlieren so Stück für Stück etwas mehr Fett. Vermeiden Sie es, die Fingernägel in die Kopfhaut zu graben – das richtet mehr Schaden an, als es nützt. Massieren Sie das Shampoo lieber sanft und vorsichtig mit den Fingerspitzen ein.
- Waschen Sie schnell fettendes Haar möglichst morgens. Denn über Nacht sind die Talgdrüsen besonders aktiv.
- Verwenden Sie nur lauwarmes Wasser für die Haarwäsche, da heißes Wasser die Talgproduktion anregt.
- Benutzen Sie Shampoos mit klarer Konsistenz und verzichten Sie auf cremige Haarwaschmittel.
- Fettiges Haar ist weniger pflegebedürftig als trockenes. Verzichten Sie deshalb lieber auf eine Spülung.
- Befreien Sie die Kopfhaut ab und an von überschüssigem Fett. Heilerde aus der Apotheke ist sehr resorptionsfähig und eignet sich daher ideal, um Haarfett aufzunehmen und zu binden. Auch Trockenshampoo kann dafür genutzt werden.
- Kämmen Sie Ihre Haare mit einem Kamm statt einer Bürste. Denn Bürsten verteilen das Fett von der Haarwurzel bis zum Haarende.
- Da fettige Haare Ihre Kopfhaut reizen können, sollten Sie diese nicht noch weiter strapazieren. Vermeiden Sie deshalb zu heißes und häufiges Föhnen, stramme Zöpfe oder zu eng sitzende Kopfbedeckungen.
Fazit: Wenn Sie fettiges Haar richtig pflegen und unsere Tipps bei Ihrer täglichen Haarwasch- und Stylingroutine beachten, erstrahlen Ihre Haare bald wieder in frischem Glanz.