Ihre Kopfhaut juckt, spannt und Sie leiden unter vermehrter Schuppenbildung? Das hinterlässt nicht nur ein unangenehmes Gefühl, sondern kann im Alltag auch eine Einschränkung bedeuten. Die gute Nachricht: Sie sind nicht allein damit. Viele Menschen sind gerade im Winter von einem starken Juckreiz auf der Kopfhaut betroffen. Wir verraten Ihnen, warum trockene Kopfhaut auftritt und wie Sie das Problem mit der richtigen Pflege wieder in den Griff bekommen.
Wenn Kopf und Haare gesund sind, befindet sich auf unserer Kopfhaut eine Schutzschicht aus Hornzellen und rückfettenden Lipiden, die sogenannte Hydrolipidschicht. Wird diese Schutzbarriere durch äußere Einflüsse gestört, können sich Lipide herauslösen. Dadurch verliert die Kopfhaut Feuchtigkeit und trocknet aus.
Ursachen für extrem trockene Kopfhaut sind z. B.:
trockene Heizungsluft,
der kühle Luftstrom von Klimaanlagen,
zu heißes Wasser beim Haarewaschen,
Salzwasser oder Chlorwasser,
zu häufiges Colorieren,
zu viel Sonneneinstrahlung oder
Hitze von Styling-Geräten wie Föhn und Glätteisen.
In selteneren Fällen können auch innere Faktoren dazu führen, dass Sie sehr trockene Kopfhaut bekommen. Neben einer genetischen Veranlagung können auch Umstrukturierungsprozesse im Körper ein Auslöser für einen trockenen Haaransatz sein. Dazu gehören z. B. die normale Hautalterung oder hormonelle Schwankungen während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.
Ebenfalls infrage kommen Flüssigkeitsmangel oder Stress, manchmal liegt trockener Kopfhaut auch ein Mangel an Vitamin E oder Zink zugrunde. In seltenen Fällen kann eine Hauterkrankung wie Neurodermitis oder eine innere Erkrankung wie Diabetes der Grund für trockene Haut am Haaransatz sein. Wenn Sie unsicher sind, warum Ihre Kopfhaut trocken ist oder Sie unter sehr empfindlicher Kopfhaut leiden, kann ein Besuch in einer hautärztlichen Praxis Klarheit bringen.
Fehlt Ihrem Kopf Feuchtigkeit, ist trockene Haut nicht die einzige Folge. Meistens tritt trockene, kaputte Kopfhaut gemeinsam mit anderen Symptomen wie Juckreiz oder einem Spannungsgefühl, besonders bei streng nach hinten gekämmten Frisuren, auf. In seltenen Fällen kann es sogar zu Haarausfall kommen.
Wenn die Kopfhaut verloren gegangene Feuchtigkeit und Fette nicht mehr ersetzen kann, die natürliche Regenerationsfähigkeit also erschöpft ist, kann es außerdem zu einer deutlich verstärkten Zellproduktion kommen. Die abgestorbenen Zellen in der obersten Hautschicht werden dann so zahlreich, dass sie regelrecht verklumpen und als Schuppen sichtbar werden – und das meist nicht nur auf dem Kopf, sondern auch auf der Kleidung.
Was bei trockener Kopfhaut hilft, hängt davon ab, wodurch sie verursacht wurde. Zunächst ist es wichtig, eine ernsthafte Erkrankung, die medizinisch behandelt werden muss, auszuschließen. Insbesondere, wenn Sie das Gefühl haben, dass gegen Ihre trockene Kopfhaut nichts hilft, sollten Sie sich einen ärztlichen Rat einholen. Da es mehrheitlich aber nur eine Schädigung der Schutzschicht durch äußere Einflüsse ist, die die Trockenheit verursacht, ist Feuchtigkeit für die Kopfhaut das Allerwichtigste. Dazu brauchen Sie die richtigen Pflegeprodukte.
Damit sich Ihre angegriffene Kopfhaut beruhigen und regenerieren kann, sollten Sie ihr am besten nicht zu viel zumuten. Das bedeutet, dass Sie Ihre Haare nicht zu oft waschen sollten. Bei der Haarwäsche gegen trockene Kopfhaut sollten Sie außerdem am besten nur lauwarmes, kein heißes Wasser verwenden.
Auch beim Styling sollten Sie auf Hitze besser verzichten und zum Beispiel ohne Föhn Ihre Haare trocknen. Vorsichtiges Haarekämmen mit einer Bürste aus Naturborsten ist ebenfalls ein gutes Mittel gegen trockene Kopfhaut. Es verteilt zum einen die schützenden Fette der Kopfhaut in den Haaren und regt zum anderen die Durchblutung der Kopfhaut an, sodass diese sich besser regenerieren kann.
Welches Shampoo bei trockener Kopfhaut geeignet ist, kommt darauf an, welche Symptome sie hauptsächlich bekämpfen müssen. Um gegen die Trockenheit selbst vorzugehen, ist es wichtig, dass das Shampoo möglichst mild ist und Feuchtigkeit spendet. Haben Sie vor allem mit Schuppen zu kämpfen, ist ein (ebenfalls mildes) Anti-Schuppen-Shampoo die richtige Wahl für Sie. Dieses hilft auch gegen den Juckreiz. Allerdings sollten Sie ein Anti-Schuppen-Shampoo nicht auf Dauer benutzen und darauf achten, dass es die Kopfhaut nicht zusätzlich angreift.
Sie fragen sich „Was kann man gegen trockene Kopfhaut sonst noch machen“? Wenn Sie mit natürlichen Mitteln etwas für Ihre Kopfhaut tun möchten, können Sie das ganz einfach auch zuhause tun. Optimal geeignet sind nährende Öle wie Olivenöl. Geben Sie einfach ein paar Tropfen auf Ihre Kopfhaut und massieren Sie dieses gut ein. Für ein optimales Ergebnis lassen Sie es am besten über Nacht einwirken. Das Kopfkissen sollten Sie dabei mit einem Handtuch schützen. Zu den Tipps gegen trockene Kopfhaut zählen auch Mandel- und Arganöl, da sie besonders reichhaltig sind. Als spezielles Kopfhaut-Öl können diese natürlichen Lipide der Kopfhaut dabei helfen, sich zu regenerieren.
Auch aus Avocado können Sie ganz einfach eine Kur für trockene Kopfhaut machen. Einfach das Fruchtfleisch einer Avocado mit einem Teelöffel Jojobaöl und einem Teelöffel Weizenkeimöl mischen und am Haaransatz einmassieren. Lassen Sie die Kur 30 Minuten einwirken und spülen Sie sie anschließend mit Shampoo und lauwarmem Wasser aus.