Als Beautytipp aus China ist Reiswasser für die Haare in aller Munde. Von zwei Meter langem, gesundem und glänzendem Haar ohne großen Aufwand ist die Rede. Aber ist Reiswasser wirklich gut für die Haare? Was hinter dem vermeintlichen Wundermittel steckt, wie Sie Reiswasser selber machen können und mehr, erfahren Sie in diesem Magazinartikel.
Der Name ist Programm und für Reiswasser für die Haare braucht es eigentlich kein Rezept: Es besteht lediglich aus Reis und Wasser. Um Ihr Haar mit Nährstoffen zu versorgen, schütten Sie aber natürlich nicht einfach ein Wasser-Reis-Gemisch darauf. Wie also macht man Reiswasser für die Haare? Wir haben eine Anleitung für Sie:
- Reis gründlich waschen: So werden Pestizide und Schmutz entfernt, die pflegenden Inhaltsstoffe bleiben dabei aber enthalten.
- Reis kochen: Dieser Schritt ist optional. Wenn Sie sich dazu entscheiden, den Reis zu kochen, gibt es zwei Dinge zu beachten. Zum einen sollten Sie kein Salz ins Kochwasser geben, zum anderen müssen Sie mehr Wasser verwenden als üblicherweise – damit auch etwas für Ihr Haar übrigbleibt. Alternativ können Sie den gewaschenen Reis auch einfach mit kaltem Wasser übergießen.
- Übriges Wasser aufgießen: Das so hergestellte Wasser vermischen Sie dann mit etwa zwei Tassen frischem Wasser und lassen es bei Zimmertemperatur stehen.
- Wasser fermentieren lassen: Nach ein bis zwei Tagen hat das Gemisch einen sauren ph-Wert entwickelt. Dieses fermentierte Reiswasser ist zur Pflege von Haaren und Kopfhaut optimal geeignet.
Wie lange das Reiswasser haltbar ist, hängt von der Lagerung ab. Im Kühlschrank können sie den Beauty-Booster etwa zehn Tage lang aufbewahren.
Die Haare mit Reiswasser zu waschen, soll mehrere positive Effekte auf Ihr Haar haben. Doch was bringt Reiswasser für die Haare? Ein Blick auf die enthaltenen Nährstoffe von Reis gibt Hinweise.
Zunächst ist Reiswasser reich an Proteinen, die im Haar für Elastizität und Widerstandskraft sorgen. Ebenso enthält Reiswasser Inositol (Vitamin B8), was bewirkt, dass die Haare von innen heraus geschützt werden und einen schönen Glanz bekommen. Reiswasser kann auch gegen Haarausfall hilfreich sein.
Eine häufig gestellte Frage ist: Hilft Reiswasser für das Haarwachstum? Die Antwort darauf ist leider nein. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirkung von Reiswasser. Insbesondere, wie schnell Haare wachsen, ist vorrangig genetisch bedingt und lässt sich daher kaum beeinflussen.
Für die Anwendung von Reiswasser im Haar gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können die DIY-Pflege gelegentlich als Shampoo oder Conditioner benutzen oder sogar eine Leave-In-Kur daraus machen.
Die Häufigkeit Ihres Reiswasser-Treatments ist Ihnen selbst überlassen und hängt auch davon ab, was Ihr Haar braucht. Bei Proteinmangel können Sie die Haare etwa einmal im Monat mit der Beauty-Kur unterstützen. Achten Sie darauf, dass Ihr Haar nicht überpflegt wird. Es kann sonst glanzlos wirken, sich stumpf anfühlen und an Spannkraft verlieren.
Wie Sie mit dem Reiswasser weiter vorgehen, kommt auf die von Ihnen gewählte Methode an. Wenn Sie Ihr Haar mit dem Reiswasser waschen, brauchen Sie es nicht einwirken zu lassen, sondern waschen das Reiswasser wie gewohnt wieder aus. Bei einer Verwendung als Conditioner massieren Sie das Reiswasser in Haare und Kopfhaut ein, lassen es einige Minuten einwirken und spülen es anschließend ebenfalls wieder aus.
Für einen besonders starken Effekt können Sie aus dem Reiswasser auch ein Leave-In-Kur machen. Füllen Sie es dafür einfach in eine Sprühflasche und sprühen Sie es auf das trockene Haar auf. Ein wenig einmassieren und anschließend lange einwirken lassen – das geht auch über Nacht! Am Tag darauf können Sie Ihr Haar entweder wie gewohnt stylen und den nährenden Schutzfilm auf den Haaren belassen oder Sie waschen Ihr Haar einfach mit einem milden Shampoo.
Unser Tipp: Wenn Ihnen die Herstellung von Reiswasser zu zeitaufwendig ist, können Sie einfach auf herkömmliche Produkte zurückgreifen, die Reisproteine enthalten. Diese pflegen dank zusätzlicher Inhaltsstoffe oft sogar noch besser.