Unsere Haare brauchen Proteine. Das hört man immer wieder, aber warum eigentlich? Ist Eiweiß wirklich gut für die Haare? Wann brauchen Haare Proteine? Und wie können Sie Proteine im Shampoo oder anderen Haarprodukten erkennen? In diesem Magazinartikel finden Sie die Antworten – Pflegetipps inklusive. Bereit für gesundes und glänzendes Haar?
Eiweiße – ebenso bekannt als Proteine – sind entscheidende Bausteine der Haare. Keratin, das wichtigste Strukturprotein, verleiht Ihren Haaren Stärke und Form. Kollagen, ebenfalls ein Eiweiß, unterstützt die Struktur und das Wachstum der Haare. Elastin sorgt für Flexibilität, während Glykoproteine als natürliche Feuchtigkeitsspender fungieren. Diese Proteine arbeiten zusammen, um Ihren Haaren Stabilität, Elastizität und Glanz zu verleihen. Sie schützen Ihre Haare auch vor Umwelteinflüssen und tragen zur Reparatur von Schäden bei. Für gesunde, kräftige Haare sind Proteine unerlässlich.
Gesunde Haare können durch verschiedene Einflüsse Proteine verlieren. Häufige Ursachen sind aggressive Haarbehandlungen wie Färben, Bleichen oder Styling mit Hitze. Auch übermäßiges Waschen, starke UV-Strahlung und Chlorwasser können die Proteinstruktur Ihrer Haare schädigen. Doch nicht nur äußere Einflüsse, auch gesundheitliche Faktoren wie Stress und unausgewogene Ernährung können zu einem Verlust an Haarprotein führen.
Dieser macht sich durch verschiedene Anzeichen bemerkbar: Fehlt Ihren Haaren Eiweiß, können sie brüchig und spröde werden, vermehrt Spliss aufweisen oder ihren Glanz verlieren. Oft fühlen sie sich auch dünner an und brechen leichter. Achten Sie auf diese Signale, um die Gesundheit Ihrer Haare zu erhalten.
Oft ist – gerade für Laien – nicht eindeutig zu unterscheiden, ob Haare Proteine brauchen oder ihnen eigentlich nur Feuchtigkeit fehlt. Auf den ersten Blick sind die Symptome ähnlich. Um herauszufinden, ob Ihre Haare einen Proteinmangel haben oder Feuchtigkeit brauchen, achten Sie auf folgende Anzeichen: Proteinmangel zeigt sich durch erhöhte Elastizität und ein „gummiartiges“ Gefühl, während Feuchtigkeitsmangel zu Trockenheit und Sprödigkeit führt. Oft benötigen Ihre Haare beides.
Ein einfacher Test: Ziehen Sie vorsichtig an einer feuchten Haarsträhne. Reißt sie leicht, fehlt Protein. Fühlt sie sich strohig an, mangelt es an Feuchtigkeit. Beobachten Sie auch, wie Ihre Haare auf verschiedene Pflegeprodukte reagieren, um den richtigen Ausgleich zu finden. Wenn Sie unsicher sind, wann Ihre Haare Proteine brauchen und wann Feuchtigkeit, können Sie natürlich auch die Profis im Friseursalon fragen und sich gleich die richtige Behandlung empfehlen lassen.
Um Haare, die Proteine verloren haben, bestmöglich zu versorgen, müssen die fehlenden Stoffe wieder ins Haar eingebracht werden. Sie brauchen eine Eiweißkur. Produkte mit Proteinen (z. B. Soja, Seide, Hafer- oder Weizenproteine) reparieren sprödes Haar. Sie dringen tief ins Haarinnere ein, kitten die defekten Stellen im Haarschaft, umhüllen das Haar mit einem Schutzfilm und glätten so die aufgeraute Schuppenschicht. Proteinlieferanten lagern gezielt Proteine im Haar ein und machen es wieder kräftiger und gesünder. Poröses Haar wird aufgefüllt, „schlappes“ Haar bekommt wieder mehr Elastizität.
Am besten gelingt eine solche Protein-Behandlung für die Haare mit einer entsprechenden Kur oder einer Protein-Maske. Vielen bekannt ist das sogenannte Keratin-Treatment, das dem Haar nicht nur Eiweiß zurückgibt, sondern es durch die Reparatur gleichzeitig glättet und ihm einen schönen Glanz verleiht.
Ob Proteine in Haarprodukten enthalten sind, können Sie übrigens ganz einfach erkennen: Die Produkte sind entweder direkt entsprechend benannt oder die wichtigsten Schlagworte sind prominent auf der Packung zu lesen. Dazu gehören:
Keratin oder Collagen
Soy, Rice, Corn oder Hydolyzed Wheat bzw. Hafer- oder Weizenproteine
Silk oder Seidenessenz
Achtung: Von Hausmitteln, zum Beispiel ein Ei aufschlagen und die Haare mit Eiweiß waschen, sollten Sie eher absehen. Da wertvolle Inhaltsstoffe gegen Haarbruch und zur Stärkung Ihrer Haarstruktur fehlen, können Sie mit solchen Methoden nicht die gleichen Ergebnisse erzielen wie mit sorgfältig konzipierten Haarprodukten.
Da Hitze beim Styling zu einem Abbau der Proteine im Haar führt und folglich zu einer Schädigung der Haarstruktur, ist das Auftragen von Hitzeschutz bei der Verwendung von Styling-Geräten wie Föhn oder Glätteisen ein Muss.
Neben den Proteinen selbst gibt es außerdem Wirkstoffe, welche die Proteinproduktion beeinflussen. Das Co-Enzym Q10 beispielsweise kurbelt die Produktion des Haarbausteins Keratin (ein Eiweiß) an. Auch darauf können Sie beim Kauf von Haarprodukten achten.
Die Antwort ist klar: Ja, Ihre Haare können zu viel Protein haben. Übermäßige Proteinzufuhr kann Ihre Haare steif, spröde und brüchig machen. Sie fühlen sich dann oft strohig an und verlieren ihren natürlichen Glanz. Um das zu vermeiden, sollten Sie Proteinkuren nicht öfter als einmal im Monat anwenden. Bei stark geschädigtem Haar können Sie die Kur alle zwei Wochen auftragen, aber beobachten Sie die Reaktion Ihrer Haare genau. Achten Sie auf ein Gleichgewicht zwischen Protein und Feuchtigkeit, um gesundes, geschmeidiges Haar zu erhalten.