Sein fragwürdiges Image hat er längst abgelegt: Seit den 1980er-Jahren liegt der Undercut wieder im Trend – nicht nur bei Männern. Weibliche Stars haben ihn mittlerweile geschlechtsübergreifend salonfähig gemacht. Ist der Undercut für Frauen auch etwas für Sie? Hier erfahren Sie mehr!
Obwohl es ihn schon rund hundert Jahre gibt, zeigt er sich in den letzten Jahren so stylish und modern wie nie zuvor: Der Undercut ist nicht einfach nur ein Haarschnitt ‒ gerade bei Frauen ist er ein echtes Statement. Zumindest, wenn sie ihn sichtbar tragen. Denn das Spannende ist, dass der Undercut vor allem bei Frauen mit langen Haaren auf ganz unterschiedliche Weise gestylt werden kann. Schauen wir uns diesen vielseitigen Look einmal genauer an!
Seit ein paar Jahren tragen nicht nur prominente Frauen selbstbewusst Undercut-Frisuren, sondern auch im Alltag begegnet einem der Schnitt immer häufiger. Üblicherweise bedeutet Undercut, dass die Haare etwa im unteren Drittel des Hinterkopfs und an Seiten sehr kurz und das restliche Deckhaar wesentlich länger getragen werden. Darum nennen viele den Schnitt in Anlehnung an den Vokuhila auch „Olaseku“, wobei die Abkürzung für „oben lang, seitlich kurz“ steht. Oft werden damit aber auch Frauen-Undercuts bezeichnet, die am Hinterkopf ebenfalls kurz geschnitten sind.
Wenn Sie jetzt denken, dass der Undercut nur etwas für Frauen mit kurzen Haaren ist, irren Sie sich. Zwar zeigt er sich bei Kurzhaarschnitten besonders auffällig, weil er sich dann kaum verstecken lässt. Aber der Undercut steht auch Frauen mit langen Haaren und eröffnet gerade diesen völlig neue Styling-Optionen.
Wie bei vielen Haarschnitten gibt es auch vom Damen-Undercut zahlreiche Abwandlungen. Die wohl bekannteste Variante ist der Sidecut: Dabei werden die Haare nicht wie beim Undercut hinten und an den Seiten kurz geschoren, sondern nur auf einer Seite. Gerade bei langen Haaren fällt der sexy Lang-kurz-Kontrast besonders stark ins Auge. Doch wie der Undercut harmoniert er auch mit kürzeren Haarschnitten wie einem Bob. Beide Schnitte kamen bereits in den 1920er-Jahren auf und erleben seitdem immer wieder eine Renaissance. Das liegt unter anderem daran, dass sie aufgrund ihres Variantenreichtums so gut wie jedem Typ stehen.
In Kombination mit langen Haaren ist der Undercut bei Frauen besonders spannend. Denn jede Frau entscheidet selbst, wer ihn sehen darf. So lassen sich die kurz rasierten Partien meist problemlos unter dem langen Deckhaar verstecken. Damit ermöglichen sie zum Beispiel einen seriösen Business-Look fürs Büro. Geht es dann abends auf eine Party, reicht ein Zopf und der Undercut kommt zum Vorschein. Das kann je nach Kleidung und Styling besonders edgy oder auch richtig glamourös rüberkommen.
Gerade bei langen Frauenhaaren müssen Undercut oder auch Sidecut aber nicht zwingend raspelkurz sein. Ein Undercut ohne fließenden Übergang kommt oft recht markant daher. Ist er dagegen etwas länger gehalten, wirkt er weniger kontrastreich und dadurch verspielter und harmonischer.
Ein weiterer Trend – nicht nur bei Frauen mit langen Haaren – ist ein Undercut, der hinten mit Mustern verziert ist. Dabei rasiert der Haarprofi etwa florale oder mandalaförmige Kunstwerke ins kurze Haar, welche die Trägerin zusätzlich schmücken. Besonders zur Geltung kommt dieser spezielle Look bei dunkleren Haaren. Bei blonden Frauen mit Undercut ist er dagegen weniger auffällig.
Ab einer gewissen Kürze lässt sich der Undercut nicht mehr verstecken. Kurzhaarige Frauen, die sich für einen Under- oder Sidecut entscheiden, trauen sich also was. Auch für sie gibt es radikalere und softere Varianten: Während Undercuts ohne Übergang oft einen recht harten Look mit sich bringen, gibt es auch die Möglichkeit, den Übergang sehr weich anzulegen.
Jedoch lassen sich beide Versionen des Frauen-Undercuts individuell stylen und müssen nicht immer nach Rock ’n‘ Roll aussehen. Neben einem sleeky Wet-Look sind gerade in Kombination mit Make-up und Kleidung auch elegante Stylings drin. Ein Blick auf die roten Teppiche dieser Welt beweist, dass Undercut und Abendrobe sich keinesfalls ausschließen.
Wenn Sie gerne auf einen Damen-Undercut umsteigen möchten, sollten Sie vor diesem Schritt folgende Dinge bedenken:
- Da beim Undercut am Hinterkopf und an Seiten durch das Abrasieren viel Volumen verloren geht, raten manche Profis bei sehr dünnem Haar von diesem Haarschnitt ab.
- Haar, das einmal abgeschnitten oder abrasiert worden ist, wächst nicht so schnell wieder nach. Sie sollten sich also sicher sein, dass Sie sich später mit dem Undercut- oder Sidecut-Look wohlfühlen. Das können Sie übrigens so testen: Ziehen Sie einen exakten Seitenscheitel zu einer Seite. Bestreichen Sie dann die Schläfenpartie auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Klecks Haargel. Kämmen Sie die Strähnen streng nach hinten und stecken Sie sie unter dem Deckhaar am Hinterkopf mit zwei sich überkreuzenden Haarklemmen fest. Fertig ist ein Fake-Sidecut!
- Egal, ob bei Männern oder Frauen: Der Undercut gehört in Profihände. Nur wenn er präzise geschnitten ist, sieht er richtig cool aus.
- Auch bei Frauen muss ein Undercut alle vier bis fünf Wochen nachgeschnitten werden. Das gilt vor allem für Undercuts bei Frauen mit kurzen Haaren. Zwischendurch reicht auch mal das Nachschneiden der Konturen.
- Gerade bei empfindlicher Kopfhaut kann das Rasieren Rötungen und Pickelchen begünstigen. Verwenden Sie milde Haarpflege-Produkte, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und sie nicht zusätzlich reizen.
- Ob gegelt oder messy: Die meisten Undercuts kommen erst mit entsprechendem Styling richtig zur Geltung. Hier lesen Sie mehr über die Verwendung unterschiedlicher Styling-Produkte wie Gel oder Wachs.
