Die Gründe für eine Haarverlängerung und -verdichtung sind so vielfältig wie ihre Methoden. Wir haben uns einen Weg durch den Extension-Dschungel gebahnt und stellen Ihnen die wichtigsten Verfahren vor. Abschließend zeigen wir in der Star-Galerie, welche erstaunlichen Effekte mit einer Haarverlängerung erzielt werden können
Bei einem Event laufen Stars wie Ashlee Simpson mit schulterlangem Haar über den roten Teppich, nur um wenige Tage später mit einer gewaltigen Traummähne zu erscheinen. Wie geht das denn? Zwanzig Zentimeter einfach so über Nacht? Zauberhaft sieht es ja aus, aber dennoch hat es nichts mit Magie zu tun. Das Zauberwort heißt Haarverlängerung. Wer mehr Fülle möchte, mit seinem kurzen Haar unzufrieden ist oder ganz einfach Lust auf Veränderung hat, für den gibt es verschiedene Methoden, der Natur auf die Sprünge zu helfen. Mit Extensions lassen sich die eigenen Haare verlängern, verdichten oder ganz einfach nervige Übergangsphasen umgehen. Dem Haar beim Wachsen zusehen? Völlig überflüssig!
Schwieriger wird es dann bei der Entscheidung, welche Methode der Haarverlängerung am geeignetsten ist. Die gängigsten Extensiontechniken lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: das Clip-In, die Verlängerung durch Bondings und das Verkleben von Haartressen. Sie unterscheiden sich vor allem im Hinblick auf Zeitaufwand, Kosten und Tragedauer. Grundvoraussetzungen für eine Haarverlängerung gibt es eigentlich keine, allerdings sollte das Haar eine Länge von mindestens zehn Zentimetern haben. Die wichtigste Frage, die sich im Vorfeld einer Haarverlängerung stellt, lautet: Wie lange will ich den Look? Will ich Stylingflexibilität oder doch eher eine längerfristige Veränderung?
Möchten Sie flexibel bleiben und vor allem Zeit und Geld sparen? Dann eignen sich besonders Clip-In-Extensions. Diese können mit Hilfe von Spangen und Klammern direkt am Haar befestigt werden. Eine schonende Methode der Haarverlängerung, die dem Haar mehr Volumen gibt, ohne dass sie dabei zu viel Geld ausgeben und viel Zeit investieren. Schließlich bringen Sie diese Haare ganz einfach selbst und vor allem zu Hause an. Besonders wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob eine Haarverlängerung überhaupt etwas für Sie ist, können sie sich mit Clip-Ins nach Lust und Laune ausprobieren. So schnell wie die Klammern und Clips angebracht sind, so schnell lassen sie sich auch wieder entfernen.
Wer eine dauerhafte Veränderung anstrebt oder seine Haare wachsen lassen möchte, für den sind Bondings eine gute Lösung. Bei dieser Variante der Haarverlängerung werden einzelne Haarsträhnen mit Hilfe von Kunststoff- oder Keratinplättchen, den so genannten Bondings (dt.: Verbindungen, Verklebungen), am Eigenhaar befestigt. Das Prozedere ist relativ zeitaufwendig und muss – abhängig von Strähnchenqualität, Haarwachstum und Pflege – etwa alle vier Monate wiederholt werden. Dadurch ist diese Form der Haarverlängerung ziemlich teuer, hält aber auch besonders lange.
Bei der Bonding-Technik wird noch einmal zwischen warmen und kalten Einarbeitungsmethoden unterschieden. Ultraschall-, Luftdruck- oder Laserbehandlungen sind gängige und hochwertige Möglichkeiten, seinem Haar mehr Fülle zu geben. Dagegen brauchen Strähnchen mit Metall- oder Kunstoffhülsen, keine Hitze, um mit dem Echthaar verbunden zu werden. Hier gehen die Haare durch Faltung oder Zusammendrücken mittels einer speziellen Zange feste Bindungen ein. Ebenfalls kalt, dafür aber sehr zeitaufwendig ist das Weaving. Bei dieser klassischen Technik der Haarverlängerung werden einzelne Strähnen, aber auch ganze Haartressen in das Echthaar eingenäht oder -geflochten.
Eine zeitsparende Variante der Haarverlängerung und -verdichtung ist das Verkleben von Haartressen. Dabei handelt es sich um mehrere Strähnen, die am Band vernäht oder auf einem Streifen verklebt sind. Zeitsparend ist diese Form der Haarverlängerung deshalb, weil man auf einen Streich gleich mehrere Zentimeter Haar dazugewinnt. Allerdings ist die Gefahr aufzufliegen hier deutlich größer als bei anderen Methoden. Es sollte auf jeden Fall so viel Eigenhaar vorhanden sein, dass es sich über die künstlichen Haarteile legen und sie verstecken kann. Fehlt nämlich gleich ein ganzer Streifen Haar, fällt das natürlich eher auf, als wenn einzelne, kleine Strähnchen fehlen.
Die Haartressen werden mit einem Silikonkleber auf das Haar geklebt. Das geht schnell, doch dafür müssen die Haarteile später mit Lösungsmitteln entfernt werden.
Natürlich sollte die Wahl auf die Haarsorte fallen, die dem eigenen Haar am nächsten ist. Demnach ist europäisches oder indisches Echthaar in unseren Breiten für eine Haarverlängerung am besten geeignet. Gerade indisches Haar gilt als besonders hochwertig, da es kaum chemisch vorbelastet ist. Von chinesischem Haar ist dagegen eher abzuraten. Da chinesisches Haar dicker als das europäische ist, wird es oftmals säurebehandelt, um die äußere Schicht zu entfernen und die Haare so zu verdünnen. Das macht sie leider auch angreifbarer, sie verlieren schneller ihren Glanz und halten daher auch nicht so lange. Grundsätzlich ist Echthaar bei guter Pflege wiederverwendbar. Zwar ist echtes Haar teurer als Kunsthaar, dafür kann es auch gefärbt werden und ist nicht so hitzeempfindlich.
Kunsthaar dagegen hat ganz klar den Vorteil, günstiger zu sein - und ist eher für den kurzfristigen Einsatz geeignet. Wer hier auf Qualität achtet, der kann aber auch im Kunsthaarsektor sehr natürlich wirkende Ergebnisse erzielen und seinem Haar mehr Volumen sowie eine tolle, neue Länge zaubern. Zwar lässt sich Kunsthaar nicht färben, dafür gibt es die Strähnchen in vielen verschieden Nuancen, die sich durch changierende Farbmelierungen gut dem eigenen Haar anpassen.